Tülay Durdu

Der ehemalige NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans und der renommierten Politikwissenschaftler Gero Neugebauer diskutieren am 5. Oktober ab 19 Uhr im Spiegelsaal des Bergischen Löwen mit der SPD-Kandidatin für das Amt des Landrats, Tülay Durdu, über das Thema „Die SPD nach der Bundestagswahl”.

Nach einer ausführlichen Einleitung soll genügend Zeit bleiben, um mit Norbert Walter-Borjans, Gerd Neugebauer und Tülay Durdu zu diskutieren, kündigt die SPD Rhein-Berg in ihrer Einladung an.

Neugebauer war bis 2006 Lehrbeauftragter am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin. Einer der Schwerpunkte von Neugebauers Arbeit ist die Parteienforschung in der Bundesrepublik Deutschland. Hier gilt er insbesondere als Experte zur politischen Entwicklung der SPD.

 

Wir laden Sie gerne dazu ein!

Corvin Kochan – Corvin Kochan, Jusos-Vorsitzender
Corvin Kochan, Jusos-Vorsitzender

 

Der neue Jusos-Vorsitzender Corvin Kochan (18, Student) beantwortete uns ein paar Fragen, wie er als Neumitglied den Bundestagswahlkampf wahrnahm und was sich aus seiner Sicht ändern muss, damit der Neustart der SPD gelingt.

Wie hast du den Bundestagswahlkampf erlebt, was bleibt dir in Erinnerung?

Da dies mein erster Bundestagswahlkampf war, kann ich ihn mit anderen schlecht vergleichen. Dennoch hat er mir sehr viel Spaß gemacht, deshalb war das Ergebnis sehr enttäuschend für mich. Die Resonanz auf der Straße war gefühlt eine viel Bessere. Unser Themenstand, bei welchem wir auf die Bürgerversicherung aufmerksam gemacht haben, bleibt mir besonders im Gedächtnis.

Welche Themen haben dich angesprochen, welche Themen haben aus deiner Sicht gefehlt?

Die Themen Gerechtigkeit und die Reform des Bildungssystems waren für mich als Student, der aus einer Nicht-Akademiker Familie kommt, besonders ansprechend. Sei es die Kostenfreiheit oder die Durchlässigkeit. Aber insbesondere die großen Zukunftshemen wie Digitalisierung, Bildung und Mobilität haben mir gefehlt. Diese müssen wir sozialdemokratisch besetzen und den Wählerinnen und Wählern Visionen für die Zukunft anbieten. Nur so hat unsere Partei eine Zukunft.

Wie hast du den Bundestagswahlkampf vor Ort erlebt?

Den Wahlkampf vor Ort habe ich besonders genossen, was insbesondere an dem tollen Teamgeist und unserem engagierten Kandidaten Nikolaus Kleine lag. Zwar gab es auch nicht so schöne Erlebnisse, doch überwiegt für mich das Positive. Insbesondere wie der Ortsverein Neumitglieder einbezieht gefällt mir sehr gut, da ich selbst erst im Februar eingetreten bin.

Was sagst du zu dem Ergebnis der SPD im Bund?

Das Ergebnis im Bund ist für uns eine herbe Enttäuschung. Besonders das Bild im Osten ist sehr erschreckend. Erstmals sitzt rechts von der CSU eine Partei im Bundestag, die in ihrem Reihen Leute duldet, die mich mit ihren Äußerungen an die düsterste Zeit unserer Geschichte erinnern. Für uns muss das Ergebnis ein Weckruf sein, um uns zu erneuern.

Was sagst du zu dem Ergebnis vor Ort?

Durch den engagierten Auftritt unserer Kandidaten, konnten wir uns klar vom Bundestrend abheben. Aber gegen den sinkenden Bundestrend können wir uns vor Ort alleine nicht stellen.

Wie soll sich die SPD verändern?

Wir müssen unsere Strukturen überdenken. Mehr Durchlässigkeit im System und besonders mehr junge Leute, besonders auch junge Frauen, in die Verantwortung holen. Thematisch müssen wir Zukunftsthemen wie Bildung, Digitalisierung und Mobilität besetzen um besonders junge Leute von uns zu überzeugen. Wir müssen uns vor allem Gedanken machen, wie wir neue Zielgruppen ansprechen, wenn wir sehen dass der klassische Arbeiter im Zuge der Digitalisierung langsam verschwindet. Besonders wichtig ist auch, dass wir verloren gegangenes Vertrauen uns wieder erarbeiten müssen, besonders im Osten wo wir nur eine Randpartei sind. Auch im Ruhrgebiet mussten wir erhebliche Verlusten wahrnehmen. Um diese Leute müssen wir kämpfen, damit sie nicht bei der AfD bleiben. Ich begrüße deswegen auch den Schritt in die Opposition zu gehen, da wir nur dort in Ruhe einen Neubeginn einleiten können.

 

 Nach der Bundestagswahl ist vor der Stichwahl der Landratswahl. Wie unterstützt Du die Landratskandidatin Tülay Durdu?

Besonders wir Jusos müssen dafür werben, dass Tülay Durdu die Themen der Jugend anspricht, wie zum Beispiel den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs oder freies W-LAN. Dafür werden wir massivst mit persönlichen Gesprächen an unseren Ständen werben.

Andreas Ebert - Kandidatin für den Wahlbezirk 18 - Refrath-Mitte / Kippekausen – Andreas Ebert, Ortsvereinsvorsitzender

Seit der Veröffentlichung des Vorentwurfs des Flächennutzungsplans (FNP) im September 2016 findet in Bergisch Gladbach die größte Bürgerbeteiligung der Stadtgeschichte statt. Mit 4.435 schriftlichen Eingaben und Anregungen haben sich rund 4 % der Bevölkerung in das Beteiligungsverfahren eingebracht. Die Diskussion über das Thema „Zukunft der Stadt“ ist von wesentlich mehr Bürgerinnen und Bürgern geführt worden.
Die SPD hat das Thema in ihren Stadtteil-Arbeitsgemeinschaften und im Ortsverein bearbeitet und der SPD-Ratsfraktion ihre Vorstellungen deutlich gemacht.
Der SPD-Ortsverein hat in einer Mitgliederversammlung am 12.7.2017 seine Eckpunkte für die Beratungen im Stadtplanungs-, im Flächennutzungsplan-Ausschuss und im Stadtrat festgelegt. Die SPD-Fraktion hat dies in einer Klausurtagung am 1.9.2017 getan.

Das Thema „Zukunft unserer Stadt“ geht über das Formelle weit hinaus: Im Verlauf des letzten Jahres sind viele Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern, den Bürgerinitiativen und innerhalb der SPD geführt worden. Dabei sind viele Gedanken und Anliegen vorgetragen worden. Unabhängig davon, ob am Ende der Diskussionen Einigkeit erzielt werden konnte oder nicht, ist eine Sache allen Gesprächen gemeinsam gewesen: Der formale Rahmen des Aufstellungsverfahrens für den FNP ist immer gesprengt worden. Immer ging die Diskussion weit über das, was im Rahmen eines FNP zu regeln ist hinaus.

Das ist aus unserer Sicht richtig so: Das tatsächliche Leben stellt andere Fragen als ein Verwaltungsverfahren. Deshalb hat die Position des SPD-Ortsvereins zwei Teile. Zum einen unsere Vorstellungen, wie der FNP-Entwurf aussehen soll. Und zum anderen einen Katalog von zehn Maßnahmen, die jetzt sofort begonnen werden müssen. Diese 10 Maßnahmen sind bereits von unserer Fraktion gemeinsam mit der CDU-Fraktion veröffentlicht worden. Sie wurden von der SPD erarbeitet und von der CDU ergänzt/erweitert. Und deshalb ist der FNP – wenn er denn mal beschlossen ist – nicht das Ende einer Diskussion bzw. Auseinandersetzung um die Zukunft unserer Stadt, sondern er ist ein Anfang um gemeinsam Lösungen zu finden. Ein Anfang für die Politik, für die Stadtverwaltung und auch für die Bürgerinnen und Bürger, die sich beteiligen möchten.

Das Bevölkerungs-Wachstum ernst nehmen

Die Bevölkerung in Bergisch Gladbach wächst. Immer mehr Menschen schätzen die Qualitäten unserer Stadt und wählen sie als Wohnort. Seit 2014 – dem Startdatum der Bevölkerungsprognosen – sind 1.890 Menschen nach Bergisch Gladbach gezogen. Das ist mehr als doppelt so viel, wie es die Prognose mit dem stärksten Wachstum (Variante 4) ausweist.
Diese Entwicklung gibt es, ohne dass neue Wohnbauflächen ausgewiesen worden sind. Das passiert vor allem durch dichtere Bebauung in bestehenden Wohngebieten (verdichtetes Bauen im Bestand). Kleine alte Häuser werden abgerissen und durch große neue Häuser ersetzt. Und der Wohnraum in diesen Häusern ist in der Regel im oberen Miet- oder Kaufpreissegment zu finden.
Bergisch Gladbach verändert sich. Damit in Zukunft auch noch die Bergisch Gladbacher mit kleinem und mittlerem Einkommen hier gut leben können und unsere Stadt ihr Gesicht und ihre Qualitäten behält, wollen wir in diese Entwicklung eingreifen.
Die verdichtete Bebauung im Bestand verändert heute schon unsere Stadt. Es wird enger auf den Grundstücken und auf den Straßen, es werden Bäume gefällt, Grünflächen und große Gärten verschwinden. Wir stellen fest: Die (ungeplante) Innenverdichtung wird immer stärker. Der Druck auf unsere Straßen, Kindergärten, Schulen usw. wird dadurch auch immer weiter zunehmen.

Auf die Zukunft vorbereitet

Es ist ein Irrtum zu meinen, die Stadt bleibt wie sie ist, wenn man nichts tut. Dann entwickelt sich die Stadt ungeregelt und wir laufen den Dingen hinterher. Es ist ebenfalls ist ein Irrtum zu meinen, wir könnten bestimmen, wie viele Menschen nach Bergisch Gladbach ziehen. Die Nachverdichtung ist heute in vielen Bereichen der Stadt Realität. Deshalb ist es besser, wenn wir uns auf die Zukunft vorbereiten, wenn wir jetzt die Dinge gestalten, die in unserem Einflussbereich liegen.
Dazu gehört es, in die Veränderung der Stadt einzugreifen und die bestehenden Wohngebiete entwickeln anstatt die Entwicklung den Investoren zu überlassen. Das heißt auch: Neues wagen und neue Gebiete ausweisen. Im Bereich Wohnen, um positive Entwicklungen anzuschieben und zu verfestigen. Im Bereich Gewerbe, um Arbeit in Bergisch Gladbach zu erhalten, auf die Veränderungen (z.B. aus der fortschreitenden Digitalisierung) reagieren zu können und um das örtliche Gewerbe zu stärken.
Keine Chance liegenlassen! Die vorhandenen Möglichkeiten ausnutzen! Probleme nicht in Watte packen! Dann können in den vorhandenen Wohngebieten noch viele Wohnungen entstehen, ohne diejenigen zu vergraulen, die schon hier wohnen.

Das Wohnen neu denken – Urbanisierung in Bergisch Gladbach

Die Stadt Bergisch Gladbach verliert zunehmend ihren ländlichen Charakter. Das hat mit der zunehmenden Wohndichte zu tun. Aber auch damit, dass die Menschen heute in Bergisch Gladbach städtisch wohnen wollen. Das direkte Nebeneinander von städtisch geprägten Ortskernen und ländlicher Umgebung macht den Charme von Bergisch Gladbach aus.
Verstädterung – oder wie der Fachbegriff heißt: Urbanisierung – hat nicht nur Nachteile, es hat auch Vorteile: In höheren Häusern können mehr Menschen wohnen. Die Wege sind kürzer. Das Auto bekommt einen anderen Stellenwert. Unterschiedliche soziale Gesellschaftsschichten können zusammen leben. So können mehr Menschen zusammen kommen, die den Mut haben neue Wege zu gehen. Dann lassen sich auch die Wünsche an neue Bauformen erfüllen, egal ob CO2-neutral, autofrei, dachbegrünt, energieneutral, sozial durchmischt, altersdurchmischt und so weiter.
Der Schwerpunkt für urbanes Wohnen ist in der Innenstadt von Bergisch Gladbach sinnvoll. Dort gibt es mit dem S-Bahnanschluss eine schnelle Verbindung nach Köln. Eine mehrgeschossige Bauweise verträgt sich dort mit der Umgebung. Der Zentrumslage schadet die Verstädterung nicht, weil sie hier schon weit fortgeschritten ist. Im Gegenteil: die Belebung der Bergisch Gladbacher Innenstadt ist heute schon Ziel der Stadtplanung.
Das integrierte Handlungskonzept für Bergisch Gladbach skizziert, wie diese Entwicklung aussehen könnte. Die Bauplanung für das Gelände der Kalköfen Cox liegt vor. Die Planungen für das Köttgen-Gelände laufen. Dort ist bereits ein Mischgebiet vorgesehen – das heißt, dass Wohnen und Arbeiten baurechtlich zulässig sein soll. Die Bebauungen auf dem Cox- und dem Köttgen-Areal könnten die Prototypen für urbanes Bauen und Wohnen in Bergisch Gladbach werden. Hier ließe sich überprüfen, ob sich die oben geschilderten Ziele verwirklichen lassen.

Die Verdichtung in bestehenden Wohngebieten gestalten

Ohne die Verdichtung der bestehenden Wohngebiete wird es nicht gelingen, das Wachstum der Stadt sozial verträglich zu machen. Die Verdichtung zu gestalten heißt aber nicht nur, Fehlentwicklungen zu verhindern, sondern auch Chancen wahrzunehmen.
Mit den Stichworten Quartiersmanagement und neue Wohnformen sind auch immer Chancen auf eine sozial verträgliche und gewünschte Entwicklung unserer Wohnplätze verbunden.

Ohne Neuausweisung von Wohnbauland ist bezahlbarer Wohnraum nicht möglich

Für das Bevölkerungswachstum, das jetzt zu erwarten ist, werden die Möglichkeiten in einem verdichteten Zentrum Bergisch Gladbach und in verdichteten vorhandenen Flächen alleine nicht ausreichen. Zusätzlich müssen neue Wohnbauflächen ausgewiesen werden.
Bezahlbare Wohnungen werden nur entstehen, wenn die Stadt Bergisch Gladbach mit einer eigenen städtischen Wohnungsbaugesellschaft oder durch die Rheinisch-Bergische-Siedlungsgesellschaft dafür sorgt. Diese kann jedoch nicht mit städtischen Grundstücken ausgestattet werden, weil die Stadt diese Grundstücke nicht hat.
Der städtische Zugriff auf Umwandlungsgewinne bei Flächenneuausweisungen (Wertsteigerung „von Acker zu Bauland“) ist deshalb der einzige realistische Weg zu bezahlbarem Wohnraum. Dabei kann dieser Zugriff in Bauflächen oder in Geldzahlungen bestehen (Baulandmanagementkosten).
Bei der Neuausweisung von Bauland wollen wir vorsichtig vorgehen und verträgliche Lösungen suchen. Dabei muss klar sein: Je besser die neuen Quartiere im urbanisierten Bergisch Gladbacher Stadtzentrum funktionieren, desto kleiner ist die Notwendigkeit von Neuausweisungen.

Die Entwicklung von Bergisch Gladbacher Gewerbe ermöglichen

Die Grundstücke im neuen Gewerbegebiet Obereschbach sind ganz überwiegend an Betriebe aus Bergisch Gladbach oder aus der unmittelbaren Umgebung verkauft worden. Das zeigt, dass es einen erheblichen Flächenbedarf gibt. Die Nachfrage kommt dabei von expandierenden Bergisch Gladbacher Firmen oder aus der direkten Umgebung.
Die Vorschläge des SPD-Ortsvereins zur Urbanisierung in der Bergisch Gladbacher Innenstadt umfassen an zentraler Stelle das Köttgen-Gelände. Dieses ist im Vorentwurf als Gewerbegebiet ausgewiesen. Wir wollen jetzt die Umwandlung dieses Gebietes in ein Mischgebiet. Das bedeutet jedoch eine Reduzierung der vorhandenen Gewerbeflächen.
Deshalb sieht der SPD-Ortsverein die dringende Notwendigkeit, neue Gewerbeflächen auszuweisen und zu realisieren.

Auf das „wie“ kommt es an – Keine Chance liegen lassen

Der SPD-Ortsverein ist der Auffassung, dass sich das Wachstum der Stadt Bergisch Gladbach mit der Neuausweisung von Wohn- und Gewerbeflächen sowie einer gesteuerten Nachverdichtung in den vorhandenen Wohngebieten für alle verträglich gestalten lässt.
Voraussetzung dafür ist es, dass die Chancen, die in einer gestalteten Nachverdichtung der vorhandenen Wohngebiete liegen, jetzt wahrgenommen werden.
Voraussetzung ist außerdem, dass die Urbanisierung der Bergisch Gladbacher Innenstadt gelingt. Die Flächen, die dort heute brachliegen oder in Zukunft brach fallen könnten, sind überwiegend Gewerbeflächen. Weil die Urbanisierung der Bergisch Gladbacher Innenstadt mit der Umwandlung von Gewerbe- zu Wohn- oder Mischflächen verbunden ist, bedeutet das eine Reduzierung von Gewerbeflächen. Deshalb müssen unbedingt neue Gewerbeflächen ausgewiesenen und realisiert werden.
Mit diesem Vorgehen hofften wir, die Neuausweisungen für Wohngebiete möglichst klein halten zu können und die Spielräume zu schaffen, auf unverträgliche und unverhältnismäßige Neuausweisungen verzichten zu können.

Flächennutzungsplan konkret: 10 Sofortmaßnahmen, mit denen wir zügig beginnen werden

Diese 10 Maßnahmen sind bereits von unserer Fraktion gemeinsam mit der CDU-Fraktion veröffentlicht worden. Sie wurden von der SPD erarbeitet und von der CDU ergänzt/ erweitert. Hier konnten wir einen guten Kompromiss herbeiführen, denn die CDU-Fraktion trägt alle diese Maßnahmen nun mit.

  1. Verkehr optimieren

Vor jeder konkreten Neuausweisung von Wohn- oder Gewerbeflächen durch Satzungsbeschlüsse müssen die verkehrlichen Auswirkungen auf das bestehende Straßennetz untersucht werden. Bereits heute leiden die Bürgerinnen und Bürger Bergisch Gladbachs unter den mitunter erheblichen verkehrlichen Belastungen. Jedwede Stadtentwicklung kann nur mit einer – den tatsächlichen Notwendigkeiten – angepassten Verkehrsentwicklung und -planung einhergehen.
Verkehrsuntersuchungen zeigen, dass der Autoverkehr bei wachsender Bevölkerung nur dann flüssig gehalten werden kann, wenn das vorhandene Straßennetz verbessert wird. Das gilt auch dann, wenn die Maßnahmen, die das Mobilitätskonzept vorsieht (Entlastungsstraße über den Bahndamm, Veränderung des Modal-Split zugunsten des ÖPNV und Radverkehrs, etc.) greifen. Zur Verbesserung des Autoverkehrs wird in den Untersuchungen vorgeschlagen, die Kreuzungen so umzubauen, dass mehr Fahrzeuge durchgelassen werden (beispielsweise durch zusätzliche Abbiegespuren, Kreisverkehre etc.). Es ist jetzt zwingend erforderlich, sofort mit dem Umbau der Kreuzungen zu beginnen. Dazu ist an einem Beispiel zu zeigen, dass der Umbau einer Kreuzung die er-hoffte positive Wirkung auf den Verkehrsfluss auch tatsächlich hat. Des Weiteren ist zu prüfen, welche Straße durch Verbreiterungen etc. besser ausgebaut und ertüchtigt werden können. Wir werden hierzu jetzt Projekte definieren und angehen.

  1. Bezahlbaren Wohnraum schaffen

Bezahlbarer Wohnraum ist für den sozialen Frieden und die Balance in unserer Stadt wichtig. Die Entwicklung zeigt, dass durch den Markt alleine kein bezahlbarer Wohnraum entsteht. Deshalb wird auch allein durch zusätzliche Ausweisung von Wohnbauflächen und/oder Nachverdichtungen bestehender Wohnbauflächen der Wohnraum nicht bezahlbar werden. Es muss unverzüglich der öffentliche Wohnungsbau aktiviert werden. Das kann durch die Gründung einer eigenen städtischen Wohnungsbaugesellschaft und durch die Rheinisch-Bergische-Siedlungsgesellschaft erfolgen. Für die Ausstattung der Wohnungsbaugesellschaft mit geeigneten Baugrundstücken ist der Zugriff auf einen städtischen Anteil an Neuausweisungen von Wohnbauland gerechtfertigt.
Quoten für privat finanzierten, geförderten Wohnraum könnten in Bebauungsplänen festgelegt werden, um diesen zu stärken. Hierfür ist aber ein wohnungspolitisches Handlungskonzept für die ganze Stadt Voraussetzung.

  1. Fahrradstraßen schaffen

Die SPD-Fraktion hat ein Radwegekonzept vorgestellt, dass die Einrichtung von Fahrradstraßen vorsieht. Dieses Konzept ist vom Stadtplanungsausschuss einstimmig beschlossen worden. Mit der Umsetzung dieses Konzeptes ist jetzt unverzüglich zu beginnen. Das gilt in gleicher Weise für die Maßnahmen zur Stärkung des Radverkehrs, die im Mobilitätskonzept vorgesehen sind.

  1. Verdichtetes Bauen in den bestehenden Wohngebieten steuern

Die Verdichtung der bestehenden Wohngebiete findet heute teilweise ohne politische Steuerung statt. Sie ist zum Beispiel in Refrath so massiv, dass das Ortsbild verändert wird. Außerdem hinkt die Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur – insbesondere bei der Kinderbetreuung und den Schulen – hinterher.

Es ist jetzt sofort zu klären, welche rechtlichen Möglichkeiten bestehen, die Nachverdichtung in den bestehenden Wohngebieten zu steuern. Dies könnten Satzungen, Bebauungspläne oder ähnliches sein. Die Kooperation wird hierzu einen Prüfauftrag stellen. Bei geplanter Verdichtung muss der städtische Mobilitätsmanager stärker eingebunden werden, um sämtliche Verkehrsthemen mit im Blick zu haben.

  1. Quartiere gestalten

Die Wohnbedürfnisse der Menschen in Bergisch Gladbach werden heute nicht systematisch er-fasst. Um Quartiere zu gestalten ist es zwingend erforderlich, die Wohnbedürfnisse der Menschen zu kennen. Es muss umgehend ein Quartiersmanagement eingerichtet werden, dessen Aufgabe es ist, das Wohnumfeld der Menschen in Bergisch Gladbach – über die Möglichkeiten der Stadtplanung hinaus – zu gestalten.

  1. Neue Wohnformen fördern

Der Wunsch nach Mehrgenerationenhäusern zeigt, dass neue Wohnformen gefordert werden und durch das Standardprogramm des Wohnungsmarktes nicht abgedeckt werden. In Refrath wird zurzeit ein Mehrgenerationenhaus entwickelt, welches barrierefrei ist. Dabei wurde im Projektverlauf ein Gebäudeteil angegliedert, der eine Wohngruppe für junge Menschen mit Behinderung aufnehmen kann. Das zeigt, dass es einen großen Bedarf für angepasste Wohnformen gibt. Dies sind zum Beispiel mehrere Generationen unter einem Dach, seniorengerechtes, zentrumsnahes Wohnen, nachbarschaftliche Quartiere etc.

  1. Zielgerichtete städtische Statistiken führen und soziale Infrastruktur besser planen

Zurzeit wird in der Stadtverwaltung keine Statistik darüber geführt, über wie viele Wohneinheiten Abriss- und Baugenehmigungen erteilt worden sind. Diese Information ist für jeden einzelnen Stadtbezirk notwendig, um eine grobe Planung der städtischen Infrastruktur – insbesondere im Bereich der Kinderbetreuung, der Schulen, etc. – vorzunehmen. Sie kann auch bei der Mobilitäts-planung hilfreich sein. Es ist erforderlich diese sinnvollen Planungsdaten zu erfassen und zur Verfügung zu stellen.
Gerade im Bereich der Kinderbetreuung und der Schulen treten immer wieder Engpässe auf. Das wird durch die ungesteuerte Nachverdichtung der bestehenden Wohngebiete verstärkt. Außer den – damit verbundenen – Verunsicherungen bei den Menschen führen improvisierte Ad-Hoc-Maßnahmen regelmäßig zur Erhöhung des innerstädtischen Autoverkehrs, wenn zum Beispiel kein wohnortnaher Grundschulplatz angeboten werden kann. Im Frühjahr 2017 ist ein solcher Engpass in Refrath aufgetreten. Dabei wurde deutlich, dass heute die Bedarfe nicht rechtzeitig abgefragt werden und die Verfahren – zum Beispiel zur Vergabe von Betreuungsplätzen – für die Betroffenen nicht transparent sind.
Die soziale Infrastruktur muss – auch unter den erschwerten Bedingungen der stattfindenden ungeregelten Nachverdichtung – planbar sein. Dazu sind die Bedarfe rechtzeitig und vollständig abzufragen und transparente Vergabeverfahren zu schaffen. Außerdem müssen die Entwicklungen nachverfolgt werden, um rechtzeitig ggf. erforderliche Baumaßnahmen durchführen zu können.

  1. Auswirkungen der Digitalisierung ernst nehmen

Die Digitalisierung wird das Leben und Arbeiten der Menschen stark verändern. Das hat auch städtebauliche Auswirkungen. Die Trennung von Wohnen und Arbeiten wird in der Form, wie wir die heute kennen, aufgehoben werden. Deshalb sind schon jetzt die Erfordernisse dieser Entwicklung zu berücksichtigen. Baurechtlich sollten hier keine Hindernisse geschaffen werden. Zudem sollte geprüft werden, inwiefern das „Urbane Gebiet“ der BauNVO als Art der Flächenausweisung sinnvollerweise genutzt werden kann.

  1. Bürgerbeteiligung stärken

Die Bürgerbeteiligung zum Vorentwurf des Flächennutzungsplans hat gezeigt, wie wichtig den Bürgerinnen und Bürgern die Stadtentwicklung ist. Deshalb muss die Bürgerbeteiligung auch in Zukunft in dieser Form durchgeführt werden. Dazu gehören: frühzeitige Information, Diskussionsforen und die Begegnung der Akteure (Bürgerinnen und Bürger, Politik und Verwaltung) auf Augenhöhe. Sowohl offline als auch online.

  1. Zanders-Flächen

Die aktuelle Entwicklung rund um das einstimmig beschlossene und ausgeübte Vorkaufsrecht von Teilen der Fläche des Unternehmens Zanders durch die Stadt Bergisch Gladbach haben für uns keine direkten Auswirkungen auf den Flächennutzungsplan. Nach der abschließenden gerichtlichen Entscheidung, die wir noch in diesem Jahr erwarten, wird es politische, städtebauliche Entscheidungen geben müssen, wie es mit den erworbenen (Teil-)Flächen weitergeht. Bei Zanders wird weiterhin Papier produziert. Wir wünschen uns nach wie vor den Erhalt der Arbeitsplätze. Kurzfristig stehen daher auch keine weiteren Flächen für eine anderweitige Nutzung zur Verfügung.

20170925MarcelKreutzMartaBähner-SarembeKlausWaldschmidtSPDBergischGladbach – v.l.: Marcel Kreutz, Marta Bähner-Sarembe und Klaus W. Waldschmidt
v.l.: Marcel Kreutz, Marta Bähner-Sarembe und Klaus W. Waldschmidt

Unsere zwei Stadträte Marta Bähner-Sarembe und Marcel Kreutz sind beide 30 geworden.
Oder vielleicht ein kleines bißchen älter.
Für beide gab es ein schönes Geschenk der Fraktionkollegen, überreicht vom Fraktionschef Klaus W. Waldschmidt.

20170926 10.JubiläumGLServiceHoffstadtFritschBähner-SarembeWerdesDurduStein


Die GL-Service gGmbH feierte am 26. September 2017 ihren 10. Geburtstag mit einem Fest und einem Tag der offenen Türen ihrer verschiedneen Einrichtungen.

Mit dabei waren auch Peter Hoffstadt (von links, ehemaliger SPD-Ratsherr), Andreas Fritsch (ehemaliger SPD-Ratsherr), Marta Bähner-Sarembe (SPD-Ratsfrau), Vera Werdes (SPD-Fraktionsgeschäftsführerin), Tülay Durdu (SPD-Landratskandidatin) und Frank Stein (neuer Kämmerer der Stadt Bergisch Gladbach).

TülayStichwahl – Tülay Durdu
Tülay Durdu

 

Sie haben nochmals die Wahl! Unsere Landratskandidatin Tülay Durdu hat es in die Stichwahl geschafft und will am 08. Oktober zur neuen Landrätin gewählt werden.

Das undemokratische und unhöfliche Verhalten von Dr. Hermann-Josef Tebroke und Herrn Stephan Santelmann am Sonntagabend finden wir befremdlich. Der Landrat wird im Rheinisch-Bergischen Kreis immer noch gewählt!

v.l.: Hermann-Josef Tebroke, Stefan Santelmann und Rainer Deppe (Foto: Thomas Merkenich)

 

Wenn man auf einem angeblich „neutralen“ Wahlabend des Kreises als einziger Kandidat sein Plakat vorzeigt und Werbung für sich macht, ist es mit der Neutralität doch vorbei.

Hintergründe finden Sie hier.

Klaus W. Waldschmidt, SPD-Fraktionsvorsitzender

Klaus Waldschmidt, Fraktionsvorsitzender

Die SPD-Ratsfraktion stellt bezogen auf den Artikel des Kölner Stadtanzeigers „Neuborner Busch – Krüger-Pläne erzürnen die Anwohner in Heidkamp“ vom 26.9.2017 folgendes klar:

„Die SPD-Ratsfraktion hat von den konkreten Erweiterungsplänen des Unternehmens Krüger das erste Mal am 21.8.2017 gehört. Wir fordern nun die Verwaltung auf, die Abstimmung mit der Bezirksregierung Köln zu suchen“, betont Fraktionsvorsitzender Klaus W. Waldschmidt.

 

KreishausNikolaus – v.l: Tülay Durdu, Robert Winkels, Nikolaus Kleine
v.l: Tülay Durdu, Robert Winkels, Nikolaus Kleine
Der Bundestagskandidat der rheinisch-bergischen Kreises Nikolaus Kleine konnte 24,46% der Wählerinnen und Wähler von sich überzeugen und konnte sogar mehr Erststimmen als Zweitstimmen (20,99%) auf sich vereinen.
 
In Bergisch Gladbach ist auch dieser Trend erkennbar (Erststimmen: 25,98%, Zweitstimmen: 21,47%).
 
Vielen Dank an Alle, die unseren Bundestagskandidaten gewählt, aber auch in vielfältigen Dingen unterstützten und somit für einen doch spannenden Wahlkampf gesorgt haben.
Aber der Wahlkampf ist noch nicht vorbei: In zwei Wochen ist Stichwahl im Landratswahlkampf mit unserer Kandidatin Tülay Durdu!
20170922KlausWaldschmidtMichaelMetten – v.l.: Dr. Michael Metten (CDU) und Klaus W. Waldschmidt (SPD)
v.l.: Dr. Michael Metten (CDU) und Klaus W. Waldschmidt (SPD)

Heute haben die Fraktionsvorsitzenden Dr. Michael Metten (CDU) und Klaus W. Waldschmidt (SPD) ihren gemeinsamen Änderungsanträge zum Entwurf des Flächennutzungsplans vorgestellt.

„Durch unsere Änderungsanträge zum Entwurf des Flächennutzungsplans wird Bergisch Gladbach weiterhin eine lebenswerte Stadt im Grünen bleiben. Gleichzeitig gestalten wir die Zukunft unserer Heimatstadt, damit die Menschen hier auch weiterhin gut leben und arbeiten können“, betont Klaus W. Waldschmidt.

Pressecho:
„Neubauflächen sollen reduziert werden – Bergisch Gladbach soll moderat wachsen“ des Kölner Stadtanzeigers vom 23.9.2017
„CDU und SPD kommen Kritikern des FNP entgegen“ des Bürgerportals Bergisch Gladbach vom 22.9.2017